Erster trilateraler Schüleraustausch des Schulverbunds im Heckental
Vom 21. bis zum 26. Oktober 2019 fand die erste trilaterale Schülerbegegnung im polnischen Morawa statt. An dieser Begegnung nahmen 45 Schülerinnen und Schüler aus dem polnischen Rybnik, dem russischen Swetlogorsk und dem deutschen Heidenheim statt. Alle Teilnehmer und ihre Betreuer durften ihren Aufenthalt zur Freude aller Beteiligten im wunderschönen, neoklassizistischen Schloss Muhrau genießen. Das gute Wetter und die weitläufige Parkanlage trugen zu einer guten Stimmung während der ganzen Woche bei.
Ein zentrales Anliegen der Begegnung war es, die Schüler der verschiedenen Nationen einander näher zu bringen. Hierfür startete jeder Tag mit angeleiteter Sprachanimation, bei der die Teilnehmer spielerisch verschiedene Floskeln aus den jeweils anderen Sprachen lernen durften. Außerdem wurde themenspezifisches Vokabular vermittelt. Damit die drei Sprachen, polnisch, deutsch und russisch auch in den anderen Aufgaben durchweg gleichberechtig präsent waren, wurde von den Betreuerinnen gedolmetscht. In den ständig wechselnden gemischtsprachigen Kleingruppen wurde jedoch neben dem erlernten Wortschatz zur Verständigung erfreulicherweise auch viel Englisch gesprochen.
Die Schüler nahmen an einem abwechslungsreichen Programm unter dem Titel „Happy Biene – Bienen in Gefahr“ teil. Dabei erhielten sie einen ersten Überblick über das Thema, welches in ausgewählten Workshops vertieft werden konnte. So wurden z.B. Bienen- und Insektenhotels gebaut, die zum Schluss von den Partnerschulen als Erinnerung mit nach Hause genommen wurden. Ein Teil der Hotels wird zudem in dem anliegenden Schlosspark aufgestellt, um die Artenvielfalt zu erhalten. Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit den Anwendungsgebieten von Wachs, welches die Teilnehmer zu Labello verarbeiteten. Um den süßen Zahn kümmerte sich ein dritter Workshop, bei dem Mandelkrokant hergestellt und natürlich auch verkostet wurde. Ein besonderes Highlight war eine Honigdegustation, bei der fünf verschiedene Honigsorten probiert werden konnten. Hierbei durften die Kinder herausfinden, welche Blüte zu welchem Honig gehört und in welchen Situationen man am besten Lindenhonig, Kastanienhonig, Rapshonig usw. angewendet. Sie stellten zum Beispiel fest, dass vor der nächsten Klassenarbeit am besten Kastanienhonig im Tee getrunken wird, um Stress entgegenzuwirken.
Zum kulturellen Programm gehörte der Besuch der zum Weltkulturerbe gehörenden Friedenskirche in Świdnica (Schweidnitz) und des Schlosses Fürstenstein. Die Geschichte rund um das Schloss brachte uns Melitta Sallai, die Tochter des ehemaligen Schlossbesitzers, bei einem beeindruckenden Gespräch vor dem Kamin nahe. Ihr großes Anliegen ist es bis heute, ihr Schloss als eine Begegnungsstätte zu nutzen, die der Völkerverständigung und Friedensarbeit dient.
Natürlich wurde aber nicht nur gearbeitet. Gemeinsam besuchten wir die nächste größere Stadt Wroclaw (Breslau), in der die Teilnehmer an einer abwechslungsreichen Stadtrallye teilnahmen. Auch der Besuch eines naheliegenden Gestüts, eine nächtliche Fackelwanderung durch den Park, ein Lagerfeuer mit Grillen und Gesang, ein Flashmob und ein Liederquiz mit anschließender Abschlussdisco standen unter anderem auf dem Programm.
Die kurze, aber intensive Zeit miteinander trug dazu bei, dass erste Freundschaften geknüpft wurden. Der Abschied war für alle dementsprechend schwer und es fiel nicht nur die eine oder andere Träne am letzten Morgen. Ein Jubel brach jedoch aus, als angekündigt wurde, dass ein möglicher Gegenbesuch in Russland bzw. Deutschland in Planung ist. So konnten die betreuenden Lehrkräfte Frau Ludmann, Frau Frank und Frau Mühlberger das Schloss zufrieden und mit Vorfreude verlassen.
Polen Mobil zu Gast im Schulverbund
Als Vorbereitung für den am Montag startenden Trilateralen Schüleraustausch, durften die TeilnehmerInnen unserer Schule am Donnerstag den 10. Oktober 2019 das „Polen Mobil“ begrüßen. Hierbei handelt es sich um ein Projekt des Deutschen Polen-Instituts und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.
Durch abwechslungsreiche Aktivitäten brachte das motivierende Team der Gruppe landeskundliche, kulturelle und politische Inhalte zu unserem Nachbarland Polen näher:
So durften die Schülerinnen und Schüler auf einer großen, begehbaren Landkarte Deutschland und Polen, deren Hauptstädte und Nachbarländer einordnen.
Auf spielerische Art und Weise wurden erste polnische Höflichkeitsfloskeln, wie zum Beispiel „Jak się masz?“ (Wie geht’s?) oder „Mam na imię ...“ (Ich heiße…) eingeübt.
Beim Musikquiz sollten polnische Begriffe aus polnischsprachigen Liedern herausgehört werden.
Durch das Zuordnen verschiedener „typisch“ polnischer und deutscher Symbole (kulturelle Wahrzeichen und Gerichte, berühmte Persönlichkeiten) erfuhren die künftigen Reisenden spannende Geschichten und Anekdoten.
Auch bekam man Tipps und Insiderwissen rund um das Thema „Reisen nach Polen“.
Für die SchülerInnen und begleitenden Lehrkräfte war es ein sehr informativer und kurzweiliger Vormittag, der die Vorfreude auf unseren ersten Trilateralen Schüleraustausch noch einmal in die Höhe schnellen ließ.
Auch freuen wir uns jetzt schon darauf, wenn wir das überaus kompetente Team des Polen Mobils mal wieder an unserer Schule begrüßen dürfen.
Sprachanimationsmanufaktur im polnischen Otrebusy
In der Nähe von Warschau fand vom 19. bis 22. September 2019 eine Sprachanimationsmanufaktur statt. Diese Fortbildung, die vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk organisiert und gefördert wurde, bot 30 Teilnehmern aus Deutschland und Polen vielfältige Möglichkeiten an, in mehreren Workshops praktische Erkenntnisse in der Organisation und Durchführung von internationalen Jugendbegegnungen zu sammeln. Im Laufe dieser Tage lernten die Teilnehmer interessante Methoden zur Sprachanimation kennen, darunter die grafische Visualisierung von Inhalten (sketch notes), die Entwicklung von Kooperationsspielen sowie die Verwertung und Neuverwendung von „altem“ Material (Upcycling).
Unsere Schule wurde durch die Lehrkräfte Frau Ludmann und Frau Mühlberger vertreten, die mit einem Koffer aus neuen Erfahrungen und Ideen in die letzte Vorbereitungsphase der ersten trilateralen Schülerbegegnung im polnischen Morawa starten. An dieser Begegnung werden vom 21.-26. Oktober 2019 ca. 50 Jugendliche aus dem russischen Svetlogorsk, polnischen Rybnik und unserem Schulverbund teilnehmen.
Wir sind gespannt auf viele neue Erlebnisse, darunter auch auf den Besuch des Polen-Mobils, das wir erfreulicherweise bereits am 10. Oktober an unserer Schule begrüßen dürfen. Hier erhalten die mitreisenden Schüler einen „Crash-Kurs“ in polnischer Geographie, Geschichte und Kultur als Vorbereitung auf den Austausch.